Die erstaunliche Erkenntnis
Trotz mehr als 50 Tausend Selbst-Tracking Health Apps keine Verbesserung von Gesundheitsverhalten und -kompetenz.
Warum ist das wichtig?
Daten sammeln allein macht weder gesünder noch kompetenter.
Die Lösung
Self-Tracking braucht ein Upgrade zur individualisierten Lebensstilmedizin: N-of-1
Rund 1,5 Milliarden Euro geben die Deutschen für die rund 5 Millionen jährlich verkauften Self-Tracking Wearables aus.
Gleichzeitig bleiben sie mit ihrer Gesundheitskompetenz im EU-Vergleich deutlich unterdurchschnittlich [1]: Fast 60% der Deutschen fehlt die erforderliche Gesundheitskompetenz, um mit ihrem Lebensstil die vermeidbaren chronischen Krankheiten, wie Herz-Kreislauerkrankung, Diabetes, Demenz auch tatsächlich zu vermeiden [2].
Die COVID Pandemie verschlimmerte diese Situation sogar noch: die Gesundheitskompetenz ging runter, die Prävalenzen von Übergewicht, Bewegungsarmut und Fehlernährung gingen rauf, und die Umsätze für Apps und Wearables legten noch einen Zahn zu [3].
Daten sammeln allein macht also weder gesünder noch kompetenter, und die schönsten Grafiken über den Verlauf von Blutdruck oder Herzfrequenz werden irgendwann langweilig. Deshalb gibt mindestens einer von zwei Nutzern das einmal angefangene Self-Tracking nach wenigen Monaten wieder auf [4].
Das ist schade, denn belohnt mit einer besseren Gesundheit wird man nur dann, wenn man (a) den guten Vorsatz, das eine oder andere am Gesundheitsverhalten zu ändern, auch dauerhaft umsetzt, und wenn (b) das, was man umsetzt auch zur eigenen Erbanlage passt.
Aber wer wartet schon gern 2-3 Jahrzehnte, um erst dann festzustellen, ob die selbstgewählte Ernährung und Bewegung auch tatsächlich ein gesünderes Alter beschert hat. Oder ob man vielleicht doch mit dem Rat anderer Gesundheitsgurus besser gefahren wäre.
Viel motivierender ist es, nicht erst nach 3 Jahrzehnten, sondern nach spätestens drei Monaten zu wissen, ob das, was man an seinem Bewegungs-, Ernährungs-, oder Schlafverhalten ändert auch tatsächlich hält, was man sich davon verspricht – lebenslange Gesundheit und Funktionsfähigkeit
Die Antworten dazu stecken zwar in Self-Tracking Daten. Aber nur wenn man (a) den relevanten Vitalparameter trackt, (b) die Intervention in einem methodisch sauberen (Eigen)-Experiment organisiert, und man (c) anschließend die Daten mit geeigneten statistischen Verfahren auswertet.
Um das zu beherrschen, musste man bislang ein wissenschaftliches Studium ablegen.
Mit LiLo operationalisieren wir diesen gesamten Werkzeugkasten in ein laientaugliches Instrument zur Verzahnung von Lebensstil mit Erbanlage, Mikrobiom, Umwelt, Fähigkeiten und Neigungen. Im trial-und-error Verfahren der N-of-1 Methodik.
Das real-time Feedback zu Parametern des biologischen Alterns motiviert nicht nur zum Experimentieren und dabeibleiben. Es vermittelt auch genau jene Gesundheitskompetenz, die wirklich zählt: die für den eigenen Organismus.
Referenzen
[1] Sørensen K, Pelikan JM, Röthlin F, Ganahl K, Slonska Z, Doyle G, et al. Health literacy in Europe: Comparative results of the European health literacy survey (HLS-EU). Eur J Public Health 2015;25:1053–8. doi:10.1093/eurpub/ckv043.
[2] Schaeffer D, Berens EM, Vogt D. Health literacy in the German population – Results of a representative survey. Dtsch Arztebl Int 2017;114:53–60. doi:10.3238/arztebl.2017.0053.
[3] Schaeffer D, Berens E-M, Gille S, Griese L, Klinger J, de Sombre S, et al. Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland – vor und während der Corona Pandemie: Ergebnisse des HLS-GER 2. 2021.
[4] Attig C, Franke T. Abandonment of personal quantification: A review and empirical study investigating reasons for wearable activity tracking attrition. Comput Human Behav 2020;102:223–37. doi:10.1016/j.chb.2019.08.025.